Sonntag, August 28, 2005

Der indische Vogel

Ein Kaufmann hielt einen Vogel in einem Käfig. Er wollte nach Indien reisen, das Land, aus dem der Vogel stammte, und fragte ihn, ob er ihm irgendetwas mitbringen könne.

Der Vogel bat um seine Freiheit, aber das wurde ihm abgeschlagen. Da bat er den Kaufmann, er möge in Indien einen Dschungel aufsuchen und dort den freien Vöglen von seiner Gefangenschaft berichten.

Der Kaufmann führte das auch aus, und kaum hatte er zu Ende gesprochen, als ein wilder Vogel, von derselben Art wie sein eigener, wie tot aus dem Baume auf die Erde fiel.

Der Kaufmann nahm an, dieser müsse ein Verwandter seines eigenen Vogels sein, und es tat ihm leid, vielleicht Schuld an seinem Tode zu sein.

Als er nach Hause kam, fragte der Vogel ihn, ob er gute Nachricht aus Indien bringe.

"Nein", sagte der Kaufmann. "Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten. Einer deiner Verwandten brach tot zusammen und fiel mir vor die Füße als ich von Deiner Gefangenschaft erzählte."

Kaum waren diese Worte ausgesprochen, als der Vogel des Kaufmannes zusammenbrach und auf den Boden des Käfigs fiel.

"Die Nachricht vom Tode seines Verwandten hat auch ihn getötet", dachte der Kaufmann. Betrübt nahm er den Vogel und legte ihn auf die Fensterbank.

Sogleich wurde der Vogel wieder lebendig und flog auf einen nahen Baum. "Nun verstehst Du wohl", sagte der Vogel, "daß du für ein Unglück hieltest, was in Wirklichkeit für mich eine gute Nachricht war. Und daß die Botschaft, der Rat, wie ich mich verhalten müsse, um mich befreien zu können, mir von dir selber, der du mich in Gefangenschaft hieltest, überbracht wurde."

Und endlich flog er befreit davon.

Mehr Geschichten wie diese unter: http://www.ehrl.com.
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Samstag, August 27, 2005

Ich bin ich

Ich bin ich
Auf der ganzen Welt gibt es niemanden wie mich.
Es gibt Menschen, die mir in vielem gleichen,
aber niemand gleicht mir aufs Haar.
Deshalb ist alles, was von mir kommt,
mein Eigenes, weil ich mich dazu entschlossen habe.

Alles, was mit mir zu tun hat, gehoert zu mir.
Mein Koerper, mit allem was er tut,mein Kopf,
mit allen Gedanken und Ideen,meine Augen,
mit allen Bildern, die sie erblicken,meine Gefühle,
gleich welcher Art - Ärger, Freude,Frustration,
Liebe, Enttäuschung, Begeisterung.

Mein Mund und alle Worte, die aus
ihm kommen,höflich, lieb oder schroff,
richtig oder falsch.

Meine Stimme, laut oder leise,und alles,
was ich mir selbst oder anderen tue.

Mir gehören meine Phantasien,
meine Träume, meine Hoffnungen,
meine Befürchtungen, mir gehören all
meine Siege und Erfolge und all meine
Niederlagen und Fehler. Weil ich mir
ganz gehöre, kann ich mich näher mit
mir vertraut machen. Dadurch kann
ich mich lieben und alles, was zu mir gehört,
freundlich betrachten. Damit ist es mir möglich,
mich voll zu entfalten.Ich weiß, daß es
einiges an mir gibt,das mich verwirrt,
und manches, das ich noch gar nicht kenne.

Aber solange ich freundlich und liebevoll
mit mir umgehe, kann ich mutig und
hoffnungsvoll nach Lösungen für Unklarheiten schauen
und Wege suchen, mehr über mich selbst zu erfahren.

Wie auch immer ich aussehe und mich anhöre,
was ich sage und tue, was ich denke und fühle,
immer bin ich es.

Es hat seine Berechtigung,
weil es ein Ausdruck dessen ist,
wie es mir im Moment gerade geht.

Wenn ich später zurückschaue,
wie ich ausgesehen und mich angehört habe,
was ich gesagt und getan habe,wie ich gedacht
und gefühlt habe,kann es sein, daß sich einiges
davon als unpassend herausstellt. Ich kann das,
was unpassend ist, ablegen und das,
was sich als passend erwiesen hat,
beibehalten und etwas Neues erfinden für das,
was ich abgelegt habe.Ich kann sehen, hören,
fühlen, denken, sprechen und handeln.

Ich besitze die Werkzeuge,
die ich zum Überleben brauche,
mit denen ich Nähe zu anderen herstellen
und mich schöpferisch ausdrücken kann,
und die mir helfen, einen Sinn und eine Ordnung
in der Welt der Menschen und der Dinge
um mich herum zu finden.Ich gehöre mir
und deshalb kann ich aus mir etwas machen.

Ich bin ich und so, wie ich bin, bin ich ganz in Ordnung.

Virginia Satir

Freitag, August 26, 2005

Strategie(2)...

Gestern saß ich noch mit einem Trainerkollegen zusammen.

Was fällt uns denn so auf bei unseren Kunden. Natürlich
Veränderung. Neue Strategien, neue Prozesse, neue Ausrichtungen.
Strategien die gut sind, Strategien wo man das Ziel weniger gut entdecken kann.
Alles vorhanden.
Was wir oft nicht gesehen haben: die Vorbereitung und die Ausrichtung der Führungskräfte und
Mitarbeiter auf die Umsetzung der Strategien. Denn das reine Abhandeln von Maßnahmen-
katalogen kann es nicht sein. Glauben wir.


Visionen? Also uns beiden ist es nicht gelungen wirklich motivierende Visionen
in den Unternehmensleitsätzen zu entdecken. Visionen die Mitarbeiter motivieren
Höchstleistungen zu bringen, Visionen die Potenzial freisetzen, Visionen die stolz machen.
Kaum zu entdecken.

Natürlich gibts Visionen: die grössten zu werden, die besten zu sein, die effizientesten, ....
Also eigentlich alles Visionen die den homo oeconomicus in uns ansprechen: Wachstum um jeden Preis.
Aber das sagt sich der Krebs auch, wenn er in unserem Körper wuchert. Und zerstört gleichzeitig das
System, das ihn am Leben hält.

Also dann los: Wachstum um jeden Preis.

Donnerstag, August 25, 2005

Strategie...

Heute war ein super Tag. Vormittag spielte ich Golf. Toller Platz (Eugendorf bei Salzburg).
Durch Zufall spielte eine älterer Herr - er ist 65 - mit mir. Und er spielte sehr gut.
Im Verlauf der Runde sprachen wir von seinem Handicap. Stolz sagte er mir: 19,4!

Das ist super, meinte ich - Du spielst sicher schon lange. "Nein", sagte er "seit 4 Jahren".

Also alle die Golf kennen, die wissen in 4 Jahren auf ein Handicap unter 20 zu kommen, das ist was.
Und dann noch mit 60!

Wie hast Du das gemacht?
Ich hatte mir vorgenommen in drei Jahren unter 20 zu sein. Das war mein Ziel - die entsprechende
Strategie auszuarbeiten war einfach.
Alter Knabe sage ich, das müsstest Du mal so manchem anderen erklären.
Tu ich doch sagt er. Ich lerne alten und jungen nicht das Golfspielen - ich lerne mit ihnen die Reduktion des Handicaps.
Seit einem Jahr kommen immer mehr zu mir und ich zeige ihnen dann die Strategie.
Läuft toll - und mittlerweile verdiene ich auch schon ein wenig Geld damit!

Hut ab!

Beispiel 2:

Mein Cousin ist Doktor der Archälogie. Lebt in Innsbruck. Sponsion mit 65 - Doktor mit 72.
Heute mit 74 Jahren ist er mehr auf der UNI als zu Hause.
Was er dort tut: er gibt jungen Studenten Nachhilfeunterricht! Nein - nicht in Archälogíe.
Er zeigt und übt mit Ihnen Strategien wie sie am schnellsten und effizientesten ihr Studium beenden.

Doktorhut auf!




Mittwoch, August 24, 2005

Fast ....

Zu Mittag bin ich mit ein paar Kollegen essen gegangen. Vorher haben wir uns überlegt wohin. Chinese, Pizzera, u.m.
Gefallen ist die Wahl auf das Schnitzel-Platzl (= Fast food Wiener Schnitzel).
Dort geht es schnell und unkompliziert. Preis und Qualität stimmen auch.

Wäre wahrscheinlich gar nicht so erwähnenswert, wenn ich mich nicht vorher mit Zukunftsmanagement beschäftigt hätte.
Und so war die Frage naheliegend: Wo wären wir vor 10 Jahren hingegangen?

Remineszenzen: Vor 10 Jahren sind wir ins Gasthaus um's Eck. Gutbürgerliche Küche, moderate Preise. Nachdem Essen noch eine Plauderstunde und dann wieder ins Büro.
Nun das Gasthaus, die Wirtschaft um's Eck gibts heute nicht mehr. Ist bestenfalls ein McDonalds o.ä. drin - und wir hätten auch heute die Zeit nicht mehr. Sagen wir!

Aber ist es nicht so, dass wir uns die Zeit nicht mehr nehmen (wollen), dass wir für Konversation einfach kein Bedürnfis mehr verspüren, dass wie den Genuss des Speisens zu einer reinen Handlung die zur Lebenserhaltung notwendig ist degradiert haben. Wir müssen ja sofort wieder ins Büro? Warum?

Zurück zum Zukunftsmanagement: Wir werden diese Entwicklung nicht rückgängig machen (vorerst nicht) und können es auch nicht. Aber waren die Zeichen der Zeit nicht schon zu erblicken. Haben wir vor 10 Jahren gewusst wie es kommen wir - hätten wir uns darauf vorbereiten können?

Ja, natürlich. Einige habens ja gemacht und sind über die Runden gekommen. Viele sind auf der Strecke geblieben.
Wir leben im Fast-Trend. Schneller, besser, billiger(?) - und mit Szenariomanagement, Zukunftsworkshops und einigen anderen Techniken hätte man diese Entwicklun gut planen können um sich dieser Herausforderung zu stellen.
Unsere Strategie bestand sehr oft (allzu oft) in Verteidigung und Abwehr. Ist aber nicht gelungen - und manchmal haben wir eine Phyrrus-Sieg davongetragen.

Und - die Entwicklung wird weitergehen.
Wenn ich jetzt den Schwenk zur Trainigs- und Beratungslandschaft mache, muß ich mich fragen "Mache ich Zukunftsarbeit?", "Tut es die Branche...?" und muss leider gestehen, ich mache es nicht - und die Branche schon gar nicht. Aber alle sind verunsichert, wie es weitergehen wird. Ka Geld, ka Musi.

Wie schaut die Consultinglandschaft aus in 10 Jahren?
Fast-Consulting, Fast-Training?
Wieviel Trainer sind mehrsprachig?
Was kommt aus dem Osten - wächst da nicht ein neuer Dienstleistungsmarkt (mit wahrscheinlich besserer Qualität, als bei uns in den alten Ländern)
Wie kann sich internationale Vernetzung auf unser Geschäft auswirken (positiv - negativ)
Und, und, und ....

Dienstag, August 23, 2005

Personal

Heute - wieder ein interessantes Gespräch geführt.
Ein Personalchef und HR-Manager, mittelständischer Bertrieb, Bildungsconsulting.
Was ist die grösste Herausforderung an die Personaler: gute Leute finden! Bloss es gibt
keine. Wie gibt's das bei diesen Arbeitlosenzahlen frage ich?

Die Qualität ist es - es gibt keine Qualität am Arbeitsmarkt.
Was ist die Lösung?
Halten der guten MitarbeiterInnen im Unternehmen?
War for talents als geeignete Strategie?

Sind Personalchefs in strategischen Entscheidung mit eingebunden?
Kaum.

Wie ist das mit "Das Personal ist unsere wertvollste Ressource".
Steht aber auf der Kostenseite, diese Ressource - und Kosten muss
man senken. Ist eine betriebswirtschaftliche Weisheit.
Damit senkt man das wertvollste im Unternehmen. Auch klar.

Und wie geht's weiter?

Wachstum

Heute ein eher freier Tag!
Im Fernsehen gerade n-TV. Marktanalysen rauf und runter.
Das arme Deutschland hat die Stabilitätskreiterien wieder nicht geschafft.

Und die Prognosen: weniger Wachstum als erwartet. Oder überhaupt kein Wachstum.
Oder ein Minuswachstum (welch ein Wortungetüm) - ich habs noch nicht ganz kapiert.

Aber es wird ja einen neuen Steuerexperten geben. Flat-Tax heisst die neue Wunderstrategie.
25% sind für alle die jetzt mehr zahlen auch super. Für die, die weniger zahlen ist's halt nicht
so toll. Wenn's so weitergeht sind die dann ja sowieso in der Minderheit - oder?

Vorerst erhöhen wir mal die Mehrwertsteuer - Experten sagen, dass die Konsumenten vor
der Steuererhöhung mehr kaufen. Nachher dann allerdings weniger.
Mehrwertsteuererhöhung als Maßnahme um kurzfristig Konsum anzukurbeln?
Auch eine Strategie.

Szenariomanagement würde ich da empfehlen. Aber wahrscheinlich brauchen wir
das auch nicht. Unsere Experten haben immer noch recht gehabt - oder?

Nicht dass es in Österreich anders / besser zuginge. Aber in n-TV hat Österreich nur
im Katastrophenfall Platz.
Gruss an meine deutschen Freunde.

Montag, August 22, 2005

Start

... unseres elektronischen Tagebuches und erster Einstieg in eine neue faszinierende(?) Dimension Welt der virtuellen Unterhaltung.

Gerade für uns - als Trainer und Berater - ist so ein Instrument vielleicht ganz interessant. Ich bin schon gespannt, was denn da so alles passiert.

Jedenfalls schreibe ich hier Texte, die ich auf meiner Firmenhomepage (http://www.ehrl.com) nicht schreiben würde.

Beispielsweise, dass bei starken Unwettern heute nacht für zwei Stunden der Strom ausgefallen ist.
Sehr romantisch, aber keine Möglichkeit was zu tun. Weder das Telefon (weil ISDN-Anlage), noch das Handy (weil auch Handymasten ohne Strom), noch das Internet (weil Router) funktionierten.
Meine ersten Gedanken waren nicht bei der Grundversorgung wie Essen und Trinken, sondern panisch - ich bin ja komplett von der Welt abgeschnitten. Horror! Was mache ich jetzt.

Das Haus meines Nachbarn "unerreichbare" 200m entfernt!

Im nachhinein fällt mir dann das Groteske auf: Verstimmung nur weil ich nicht ins Internet kann, mich niemand anrufen kann - um 23 Uhr nachts?
Wie abhängig bin ich eigentlich schon?

Und manchmal habe ich mich auch schon ertappt, dass ich meiner Kollegin ein E-Mail schicke, obwohl sie mir am Schreibtisch gegenübersitzt. Was tue ich wenn auf meinem Arbeitsplatz das Internet / das LAN nicht mehr funktionert? P A N I K

Ich muss mir redundante Internet-Versorgung sicherstellen. Koste es was es wolle!